Die Völva
Es gibt es nur sehr wenige Quellen darüber, was eine Völva in ihrer Funktion als Priesterin, Seherin oder Heilerin genau getan hat.
In der Wissenschaft geht man mittlerweile davon aus,
dass eine Völva enorme Bedeutung für die Menschen der
Wikinger-Zeit hatte.
Wahrscheinlich war sie eine geweihte, von einer Göttin berufene, höchst sensible geistige Führerin und Mentorin, die außer ihren seherischen Fähigkeiten auch über eine sehr gute Intuition und ein außerordentliches Einfühlungsvermögen verfügte.
Die mediale Vermittlerin
Ihr spirituelles Wissen hat eine Völva vermutlich von Geburt an, schärfte es durch besondere Beobachtungen der Natur und ihrer Umwelt und entwickelte es durch mündliche Überlieferung von Völva zu Völva weiter.
Sie stellt es immer in den Dienst ihrer Mitmenschen.
Die Rituale und Zeremonien, wie auch das alte, „geheime“ Wissen um die Vorgänge in der Natur wurden nie in irgendeiner Form niedergeschrieben. Sie wurden von den Priesterinnen und weisen Frauen ausschließlich mündlich weiter gegeben.
Auch der offizielle Teil eines solchen Rituals wurde nur selten aufgezeichnet, denn er stellte ein weit verbreitetes, alltägliches Wissen dar.
Die Völva verkörperte die „große Mutter“ und bildet das Bindeglied zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt.
Sie kommuniziert mit den Gottheiten und Ahnenwesen,
die das Schicksal der Menschen lenkten und gilt als mediale Vermittlerinnen zum Reich der Toten.